Interview mit Georg Schmidt-Thomée (Weltmeister der Veteranen im Fechten) – von mi.ja

Wusstet Ihr schon, dass in unserem Schulgebäude regelmäßig ein Weltmeister unterwegs ist?

Georg Schmidt-Thomée ist Klavierlehrer und außerdem Weltmeister im Fechten der Veteranen. mi.ja hat ihn zu einem Interview getroffen.

mi.ja : Erst einmal vielen Dank, dass Sie sich zu diesem Interview bereit erklärt haben.

Hr. Schmidt-Thomée: Immer gerne.

mi.ja: Vor wie vielen Jahren haben Sie mit Fechten angefangen?

Hr. Schmidt-Thomée: Das war, denke ich, vor 48 Jahren.

mi.ja: Warum haben Sie sich dazu entschlossen, mit Fechten anzufangen?

Hr. Schmidt-Thomée: Ich war schon als Kind immer von Rittern und Schwertkämpfen fasziniert. Auch von Cowboys und Indianern, aber da es keine Sportarten gab, die deren Kämpfen ähnlich kamen, habe ich mich für Fechten entschieden.

mi.ja: Was gefällt Ihnen am Fechten so?

Hr. Schmidt-Thomée: Das Fechten erfordert viele Fähigkeiten, also muss man sehr vielseitig trainieren. Es geht im Zweikampf um Psychologie und man muss außerdem motiviert sein, um gewinnen zu können. Das macht mir viel Spaß.

mi.ja: Sie arbeiten ja auch als Klavierlehrer. Wissen ihre Schüler, dass Sie Weltmeister geworden sind?

Hr. Schmidt-Thomée: Das wissen nur ganz wenige.

mi.ja: Wie gehen die, die es wissen, damit um?

Hr. Schmidt-Thomée: Sie haben schon ein wenig mehr Respekt vor mir als davor.

mi.ja: Hätten Sie vor der Weltmeisterschaft schon gedacht, dass Sie gewinnen könnten?

Hr. Schmidt-Thomée: Also, gehofft habe ich es schon. Aber ernsthaft daran geglaubt habe ich nicht, da es sehr starke Gegner gab.

mi.ja: Hat der Sieg Sie irgendwie verändert?

Hr. Schmidt-Thomée: Nun, das müsstest Du eigentlich meine Kinder fragen, aber ich kann dir sagen, dass ich jetzt öfter gut gelaunt und zufriedener bin.

mi.ja: Würden Sie jetzt, wo Sie einen so großen Erfolg erzielt haben, mit dem Fechten aufhören?

Hr. Schmidt-Thomée: Nein, auf keinen Fall. Ich habe mit dem Fechten nicht wegen des Erfolgs angefangen. Es war natürlich ein großartiges Ereignis, aber deswegen würde ich nicht aufhören, sondern eher weitermachen, damit es noch mehr von solchen großartigen Ereignissen geben wird.

mi.ja: Wünschen Sie sich manchmal, dass Fechten beliebter wird?

Hr. Schmidt-Thomée: Ich würde mir natürlich wünschen, dass das Fechten mehr Aufmerksamkeit bekommt, aber da es für Zuschauer viel schwieriger aussieht, als es eigentlich ist, könnte ich mir nicht denken, dass es mal genauso beliebt wird wie zum Beispiel Fußball.