Es hat in einer beliebten Stadt in China begonnen und ist mittlerweile über die ganze Welt verbreitet. Manche Leute müssen sich davor nicht fürchten. Andere hingegen umso mehr. Ältere Menschen, Menschen mit einem schlechten Immunsystem oder Vorerkrankungen. Corona macht uns allen zu schaffen, ob wir es nun zugeben oder nicht. Denn nicht nur der Virus an sich ist beunruhigend. Viel mehr ist es die Panik der Menschen, die so erschreckend ist. Wie müssen wir nun mit dieser Situation umgehen? Und was macht der Virus wirklich mit uns? Die jüngere Generation, wie unsere, wird (größtenteils) sicher nicht daran sterben, doch ist das Grund genug, um so weiterzumachen wie bisher? Als wäre es nur eine einfache kleine Phase, die früher oder später vorübergeht? Oder sollten wir doch eher den Supermarkt plündern und uns für den Weltuntergang bereit machen?
Überall wird uns gesagt, wir sollen uns gründlich die Hände waschen, in unsere Armbeuge husten, wenn nötig, zuhause bleiben oder Abstand von anderen halten und uns nicht in größeren Gruppen treffen. Viele meinen, diese Sicherheitsmaßnahmen nicht befolgen zu müssen, da sie jung und fit sind und keine Angst vor diesem Virus haben. Doch selbst wenn man zunächst keine Symptome zeigt, kann es dennoch sein, dass man den Virus in sich trägt und so andere Personen anstecken kann. Und obwohl sich viele dessen bewusst sind, bekommt man doch noch mit, wie sich andere in Gruppen, die aus mehr als nur aus zwei Personen bestehen, treffen, weil sie es zuhause nicht mehr aushalten.
Und Hamsterkäufe? Genauso rücksichtslos und wirklich in keiner Weise hilfreich sind Hamsterkäufe. Menschen, die Panik schieben, weil sie denken, sie könnten sich mit Toilettenpapier gegen ein besorgniserregendes Virus wappnen, das auf der ganzen Welt die Runde dreht. Menschen, die nichts für andere übrig lassen und sich einen Nahrungsvorrat für 6 Monate zulegen. Menschen, die nicht mehr mit ihrem Verstand handeln, sondern sich nur noch von dem Willen zu überleben leiten lassen. Dieser Virus greift doch eigentlich unsere Lunge an und nicht unsere Gehirnzellen – oder nicht?
Diese beiden oben genannten Handlungen sind nicht gerade positive Auswirkungen des Coronavirus auf unsere Gesellschaft, so verschieden sie auch sein mögen. Sind wir nicht eigentlich schlauer als das? Es gibt viele verschiedene Perspektiven, mit denen man unsere aktuelle Lage betrachten kann. Manche nehmen es nicht erst genug. Manche nehmen es zu ernst und bekommen Panik. Manche tun einfach nur das, was ihnen gesagt wird. Manche suchen Zuflucht in ihrem Glauben und Religion und manche finden, dass die Erde den Menschen endlich mal das zurückgibt, was wir Menschen ihr Tag für Tag antun. Doch die meisten von uns handeln – wie es Menschen nun mal tun – einfach nur egoistisch.
Unsere aktuelle Lage sollte uns doch eigentlich näher zusammenführen (natürlich nicht im wörtlichen Sinne) – oder nicht? In der Bibel steht, man solle seinen Nächsten lieben wie sich selbst. Ich selbst bin zwar – wie viele andere, die das lesen, – keine Christin, aber es klingt ziemlich einleuchtend, wenn man genau darüber nachdenkt. Um die oben genannten Fragen zu beantworten, muss man sich mal in die Lage der Menschen versetzen, denen Covid-19 wirklich ernsthaften Schaden zufügen oder sogar das Leben kosten kann. Denkt an eure Familien, eure Großeltern, Familienmitglieder mit Vorerkrankungen oder sogar an eure Eltern. Niemand von uns würde wollen, dass unseren Liebsten, unseren Nächsten etwas zustößt. Das ist etwas ganz Normales, etwas Menschliches. Es ist das, was uns zu dem macht, was wir sind, zu Menschen, zu einer Gesellschaft und es ist das, was uns richtig handeln lässt. Daran müssen wir festhalten. Es war noch nie einfacher zu helfen. Wir müssen nicht einmal aufstehen dazu. Bleibt also zuhause, kauft euch nur das Nötigste aus dem Supermarkt, telefoniert oder videochattet mit euren Freunden, anstatt euch mit ihnen zu treffen, tut Dinge, zu denen ihr vor dieser Krise nie gekommen seid, legt euch mit Homeworkouts den immer schon ersehnten Sommerkörper zu, macht einen Serien-Marathon, lest zur Abwechslung mal ein Buch oder schreibt selber eins. Werdet kreativ. Seht es als Chance, ganz neue Seiten von euch kennenzulernen. Wer weiß, vielleicht wird das ja der Anfang einer neuen Karriere. Postet nicht den Hashtag „Wir bleiben zuhause“, wenn ihr euch trotzdem noch mit eurer Clique trefft. Tut Gutes, indem ihr in gewisser Weise nichts tut. Genau in dieser Zeit müssen wir alle unseren riesigen Egoismus beiseitelegen und auch mal an andere denken. Rücksicht nehmen und mit den Gehirnzellen denken, die uns noch übriggeblieben sind. Würdest du nämlich zur Risikogruppe gehören, würdest du dir das auch von den anderen wünschen. So viele Menschen mussten für ihre Liebsten in den grausamen Krieg ziehen, dann kann es doch nicht schwer sein, für die Zeit zuhause zu bleiben – oder nicht?
Text: Sarah Nuree