Helmhöltzer in Seenot

Fotos: Gertrud Edelmann

Achtung Satire!

Das Schuldach ist mittlerweile ein unverzichtbares Problem für unseren Betonbau, für das Schulleben der Helmhöltzer und für das feuchte Brett am Treppenaufgang am weißen Angler geworden.
Seit mehreren Jahren bildet sich ein tiefer See in der Aula. Unsere Schule wurde einst in den 70er Jahren mit viel Beton und Stein sowie nach professioneller Ingenieurskunst „zusammengeklebt“ – Eine Meisterleistung. Dass unser Dach uns eines Tages im Regen stehen lassen würde, zeichnete sich in den vergangenen Jahrzehnten deutlich ab. In den Wintermonaten von November bis Februar ist es am schönsten für die ein oder anderen, da das Wetter in dieser Zeit hervorragend mitspielt und sich der Regen sowie die unbezwingbare Menge an Schnee sintflutartig über der Aula ergießt. Zu dieser Zeit kann der See gut und gerne mehrere Meter tief werden, bevor die Dürreperiode wieder einsetzt. Einige Schüler sind dann ganz eifrig dabei und gehen mit Neoprenanzügen und Taucherbrille auf Spurensuche, um vielleicht die ein oder andere neue Spezies zu entdecken und um in ihrer jungen Forscherkarriere Erfahrung zu sammeln. Der Angler auf dem Vorsprung in der Aula wirft auch ab und an seine Angel aus und hofft dann auf eine nahrhafte Mahlzeit, da er die Jahre zuvor fast verhungert wäre. Ein weiterer Bereich, in dem der See Einsatz findet, ist der Schwimmsport. Wenn der Wasserpegel des Sees eine lebensbedrohliche Höhe erreicht hat, bei der selbst das Schwimmen auf Grund unberechenbarer Strömungen zu gefährlich ist, versuchen einige Putzkräfte mit speziellen Staubsaugern, die allein nur für diesen Zweck angeschafft wurden, und leeren Mülleimern die Menge des Wassers im See zu reduzieren.

Zu allem „Überfluss“ gibt es da noch das feuchte Brett, welches aus ästhetischen Gründen in der Aula platziert wurde. Es wurde, nachdem die Botanik darauf aus unserem Betonbau verbannt wurde, in die Aula integriert. Für die Pflanzen wäre die Sintflut eine feuchte Abwechslung nach der langen Dürre, die seit Erbauung der Schule dort herrschte, gewesen. Zur heutigen Zeit ziert ein mittlerweile  schwarzmarmoriertes Holzbrett den Treppenaufgang am weißen Angler. Und so hoffen wir, dass die Aula weiterhin einem Regenwald gleichkomme und ein Paradies für Tauchliebhaber bleibe – zurück zur Natur im echten Sinne!

Text: Lars Conrad