Neue Mutante entdeckt: Bald auch in Deutschland?

Mutation B.1.617. löst rekordbrechende Infektionszahlen in Indien

Indien. Der Subkontinent erreichte mit 362.757 Neuinfektionen einen neuen nationalen Höchstwert. Die nationalen Behörden meldeten 3.293 Tote binnen 24 Stunden. Großbritannien hat Indien auf ihre ,,red list of travel ban countries“ hinzugefügt, welche unserer deutschen Risikogebiet-Liste ähnelt. Das RKI stuft Indien als Virusvarianten-Gebiet mit bisher höchsten Inzidenzen ein.

Die zweite Welle trifft Indien sehr hart – zwar ähnelt die Inzidenz von Indien der von Deutschland, jedoch ist dies nicht die richtige Methode, um die Situation zu vergleichen. Deutschland hat ein viel besseres Gesundheitssystem und ist in den Krankenhäusern gut ausgestattet. Indien jedoch fehlen vor allem Beatmungsmittel, freie Betten und Materialien für den eigenen und den Schutz anderer sowie Masken und Desinfektionsmittel. Genauso wenig wird dort getestet, Experten befürchten deshalb eine viel höhere Dunkelziffer. Bei einer Bevölkerung von fast 1.3 Milliarden dauert es noch eine Weile, bis so viele geimpft sind, dass Herdenimmunität herrscht. Die Menschen müssen sich ein Bett teilen, im schlimmsten Fall muss man auf der Straße bleiben. Viele Länder boten jetzt Hilfe an. Die indische Regierung hat trotzdem das große indische Fest Kumbh Mela erlaubt. Auch fanden Versammlungen für den Wahlkampf noch statt. Viele Menschen nahmen, ohne sich an irgendwelche Corona-Hygiene-Regeln zu halten, teil. 

Zudem hält Lufthansa trotzdem noch ihre Flugverbindungen nach Indien. Pro Woche fliegen 10 Flieger von Frankfurt nach Indien, so Lufthansa. Dies dient dazu, den Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit zu geben, zurück nach Hause kommen zu können. Auch werden die Frachtkapazitäten für Transporte genutzt.

 Hinsichtlich der Frage, wie gefährlich die neue Mutation ist, so hat die Weltgesund-

heitsorganisation (WHO) diese noch nicht als ,,besorgniserregend“ eingestuft. Zunächst einmal wird die Virusvariante beobachtet. Unklar sei noch, in welchem Ausmaß die Variante für den rapiden Anstieg der Fälle mitverantwortlich ist, und

ob sie mehr schwere Krankheitsverläufe auslöse und damit zu höheren Todeszahlen führe.

Als ,,Variant of Concern“ hat die WHO bisher die Varianten B. 1.1.7, die in Großbritannien entdeckt wurde, B 1.351, die in Südafrika entdeckte wurde, und die in Brasilien entdeckte P.1 eingestuft.

Leichte Ausbreitung der Variante, Verursachen von schweren Krankheiten oder Verringern der Wirksamkeit der bekannten Instrumente wie Impfstoff sind Voraussetzungen für eine solche Einstufung.

Solange die Impfstoffe auch vor Mutationen ,,schützen“, ist die Gefahr nicht so groß. Jedoch muss man im Hinterkopf noch behalten, dass die Impfstoffe nicht unbedingt dafür gedacht sind, nicht zu erkranken, sondern dass die Erkrankung am Virus nicht so stark verläuft, dass man hospitalisiert werden muss oder sogar stirbt. Daher wurde das Wort [schützen] in Anführungszeichen gesetzt.

Dies ist auch der Grund, warum auch Geimpfte sich an Hygienevorschriften halten sollten. Durch den Impfstoff wird der Körper eines Menschen nur immun gegen Covid-19 Viren. D.h. man muss nicht mit Tod rechnen, wenn man sich als Geimpfter infiziert hat. Auf der anderen Seite muss man aber auch sagen, dass man als Geimpfter eine geringere Ansteckungsgefahr hat.

Diagramm zum Infektionsgeschehen: Ein klarer Verlauf und Stärke der ersten und zweiten Welle in Indien ist zu sehen

Quelle: Johns-Hopkins University

Text: A.A.