Eine Stellungnahme II
Für mich als Jugendlichen spielt die Solidarität in Coronazeiten eine sehr große Rolle. Viele Faktoren sind hier relevant. Das Corona-Virus ist für ältere Menschen gefährlicher als für uns jüngere. Also geben wir viel auf, um die Älteren zu schützen: das Ausgehen, das Freundetreffen und Feiern, was in unserem Alter ziemlich wichtig ist. 18 Jahre lang wartet man darauf, endlich erwachsen zu sein, um dann feiern zu können, in die Clubs zu dürfen etc.. Doch für die meisten von uns war das nicht möglich – und wenn doch, nur mit schlechtem Gewissen…wegen der Sorge um die Großeltern oder die vorerkrankten Bekannten.
Trotzdem halte ich es für selbstverständlich, dass die Jugend sich zurückhält und ihr Bestes gibt, die Ausbreitung des Virus` zu stoppen. Man muss bedenken: Bei den Jugendlichen geht es um eine Party, die nicht stattfindet, oder einen Abend, an dem man mal daheim bleibt, bei der älteren Generation geht es um Leben und Tod. Ich bin mir sicher, dass wir Jugendlichen noch genug Möglichkeiten in unserem Leben zum Feiern bekommen. Daher finde ich es sehr traurig, dass viele Jugendliche trotz Verbote gefeiert haben.
Klar, lange keine Freunde zu sehen – das kann eine psychische Belastung sein, keine Frage. Aber es gibt einen Unterschied zwischen einem Treffen zu zweit und einer Party mit 40 Leuten. Zurückhaltung hier bedeutet für mich Solidarität.
Für mich bedeutet aber auch Solidarität, dass die älteren Generationen dies wertschätzen und uns unterstützen, wieder normal leben zu können. Ein Weg wäre das Impfen. Je mehr Leute sich impfen lassen, desto schneller können wir wieder feiern oder Freunde treffen – das wäre eine Gegenleistung, die freiwillig ist.
Text: Tim Kaltschmidt