Kreatives Schreiben IV

Ein Märchen von Pauline Elting, Klasse 5

Der magische Edelstein

Es war einmal vor langer Zeit eine Prinzessin, die Tag für Tag am Fenster stand und sich sehnlichst einen Freund wünschte. Sie sang leise: „Der Wind zerzaust mein Haar, das Wasser fließt so schnell da. Das Feuer hört nicht auf zu brenne, na, na, na, na, na, na, na, na…“ Und das tat sie immer, wenn sei am Fenster stand.

Auf einmal landete eine Eule auf der Schulter der Prinzessin. Doch diese erschreckt sich nicht. Die Eule sprach: „Du wirst einen Freund bekommen, wenn du mir sieben Aufgaben erfüllst. Dafür wirst du einen Wunschedelstein bekommen. Er erfüllt dir dann drei Wünsche.“ Dann flog sie davon.

Doch die Eule hatte einen Zettel fallen lassen. Als die Prinzessin ihn aufhob, sah sie, dass ein Weg darauf eingezeichnet war. Die Prinzessin machte sich auf den Weg, um die sieben Aufgaben zu erfüllen.

Als sie nach etwas einer halben Stunde an einem Wald ankam hörte sie eine Stimme: „Wer ist da?“

„Ich bin die Prinzessin von und zu Felsensee“, sprach die Prinzessin.

„Gut“, sagte die Stimme, „wenn du mir den Apfel bringst, der ganz rot ist, sollst du weiterlaufen dürfen.“

Die Prinzessin fand einen Apfel, brachte ihn dem Baum, der die ganze Zeit gesprochen hatte, und er ließ sie passieren. Und so ging es weiter, bis sie auf die siebte und letzte Stimme stieß. Die Prinzessin musste ihre Kette auf den Stein legen.

Als sie zurückkam, saß die Eule bereits auf dem Fenstersims. „Ha, ha, ha!“, lachte die Eule, „du hast mir Gold und eine Kette und Essen geschenkt. Du bist so dumm!“

Die Prinzessin hatte sich jedoch so angestrengt. Sie weinte bitterlich, doch als sie sich auf ihr Bett setzte, pikte sie etwas in ihren Po. Auf ihrem Bett lag ein Edelstein. Da erinnerte sich die Prinzessin. Sie hatte den Edelstein eingesteckt, als sie im Wald gewesen war.  Er leuchtete so schön, dass sie es einfach probieren musste. Sie sagte: „Ich wünsche mir, dass ein Prinz kommt und mich heiratet.“

Und auf einmal hörte sie Kapellen. Als sie aus dem Fenster schaute, sah sie einen Prinzen, der auf einem schwarzen Hengst herbeiritt. Ohne zu zögern, ließ sie ein Festmahl organisieren. Und schon am nächsten Tag heirateten sie.

Doch die Eule bekam das laute Feiern mit. Sie flog zum Schloss und ihr fielen fast die Augen aus dem Kopf. Die Eule wollte wieder wegfliegen, doch da schloss sich ein Netz um die Eule. Sie wurde der Prinzessin, die nun Königin war, übergeben.

Die Eule hatte, als sie zum Schloss geflogen war, den Staudamm beschädigt, der durch den Fluss gezogen worden war, damit alles trocken bliebe.

Nun floss wieder ein reißender Strom durch das Land. Der Prinz, der nun König geworden war, schlug vor: „Wir sollten sie in ihrer eigenen Schandtat ertränken.“ Also banden sie der Eule die Flügel zusammen und warfen sie in den Strom. Die Eule ertrank jämmerlich.

Der Staudamm wurde wieder errichtet. Alles wurde wieder gut.

Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.

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