Ein Märchen von A. H., Klasse 5
Der goldene Ritter

Es war einmal vor sehr, sehr langer Zeit, in der es noch seltsame Wesen gab. In dieser Zeit lebte ein armer Mann in einer kleinen Hütte am Waldrand. Er war sehr unglücklich, weil er sehr arm war. Was er nicht wusste, war, dass er bald sehr glücklich sein würde.
Aber genug des Geredes. Also nun: Der arme Mann kam von einem schweren und mühseligen Tag in seine kleine Hütte am Waldrand zurück. Er stieß die Tür auf und legte die schwere Sense auf den Tisch. Der arme Mann arbeitete nämlich auf den Feldern. Er war so erschöpft, dass er sich ins Bett fallen ließ und sofort einschlief. Er träumte unruhig, aber plötzlich hörte er eine Stimme, die sagte: „Suche die goldene Gans, dann musst du nie mehr schwer schuften!“
Nun wachte er auf. Er sah, dass er schweißgebadet war. Aber da erinnerte er sich an die Stimme, die so schön und zartgeklungen hatte. Da schlief er mit einem schönen Gedanken wieder ein.
Als er morgens aufwachte, nahm er sich vor, die goldene Gans zu suchen und an diesem Tag nicht zu arbeiten.
Aber an diesem Tag fand der Mann nichts, auch nicht am nächsten Tag.
In seinem Traum hörte er wieder die Stimme flüstern:“ Suche in einem großen Holunderbusch! Aber pass auf, Rosen haben auch Dornen!“
Am Tag suchte er vergeblich den Wald nach Holunderbüschen ab. Am siebten Tag aber wurde fündig. Mitten im Wald war ein riesiger Holunderstrauch, der kreisförmig zu sein schien. Als er die Holunderhecke genau betrachtete, sah er, dass die Hecke einen kaum zu sehenden verborgenen Eingang hatte.
Aber plötzlich ertönte eine raue und harte Stimme: „Was machst du hier, armer, schmutziger Mann?“ Es war ein Ritter mit pechschwarzer Rüstung. Der Ritter sagte, dass der Mann sich verziehen sollte, aber er tat das nicht. Deswegen rammte der Ritter dem armen Mann mit Wucht mit der Lanze voll auf den Kopf.
Aber der Mann war hart im Nehmen, er würde nur Kopfschmerzen haben. Der gierige Ritter war schon in den Tunnel von dem Holunder gerannt. Und auf einmal hörte er einen Jubelschrei des Ritters.
Als er auch in den Tunnel rannte, sah er, dass der geldsüchtige Ritter die goldene Gans nehmen wollte!
Auf einmal passierte etwas Unerwartetes. Der Ritter verwandelte sich in Gold!
Als die Verwandlung des Ritters vollendet war, rief die Gans: „Nimm dir mein goldenes Ei, verkaufe es, dann wirst du ein glückliches Leben führen!“ Der Mann erkannte die Stimme sofort, es war die Stimme aus den Träumen. Er sagte: „Danke, das werde ich!“
Er machte sich auf den Weg nach Hause.
Und wenn der Mann, der doch noch glücklich wurde, noch nicht gestorben ist, dann kannst du vielleicht im Wald die goldene Gans entdecken.