Kreatives Schreiben

Als ich dich und die Freiheit traf

Als ich dich und die Freiheit traf –

durchbohrte Dächer, Städte und Orte,

lernte Menschen kennen in verschiedensten Sorten,

versuchte geschwind zu laufen, über den Ozean, etwas zu finden, was ich am besten kann.

Manchmal blieb ich stehen, ganz sanft, ganz klar,

versuchte zu lauschen, was mein Herz offenbart,

ließ mich treiben, von den Wellen im Meer,

Bis mir kam der Horizont näher.

Unterhielt mich mit Leuten, in verschiedenen Sprachen,

doch irgendwie konnte dennoch keiner sagen,

wieso ich mich noch sehnte,

nach dem Abend am Strand,

und wie du mich hieltest auf deiner Hand.

Mein Name auf deinen Lippen,

vergangen der Schmerz, an dem wir litten.

Der Wind in meinen Haaren,

die Sonne auf der Haut, als wir noch ein Wir waren.

Das Licht in deinem Herz

linderte all mein Schmerz.

Hab Sehnsucht nach jenem Tag,

als ich in deinen Armen lag –

Der Glanz in unseren Augen,

die wir gegenseitig anschauten,

sagtest einen Satz

„Wir sind frei“

und ich fragte mich, wie Recht du hast,

oder war alles eine Schwindelei,

konnte ich jemals wirklich frei sein?

War ich nicht doch in dir gefangen?

Blieb da Raum für jemand anderen?

Es gab nur dich, nicht mal mich.

Und das Schlimmste ist, ich wusste nicht, wer du wirklich bist.

Doch Freiheit

ist Sucht, nach einem Gefühl

oder nach dir? Ich weiß nicht.

Auf- und ablaufen,

auf den Bus warten,

der Versuch, von Kopfhören leeren Raum zu füllen,

funktioniert nicht mehr

und alles scheint ohne dich

meine Freiheit

grenzenlos schwer.

So stell ich mir seit Tagen

ein und dieselben Fragen:

Wieso strahlt die Sonne jed‘ Morgen am Himmel empor,

nur um unterzugehen,

zu schwinden,

leise zu verwinden,

wie die Blätter am Horizont verwehen,

nie bleiben stehen,

langsam vergehen?

Wieso blüht die Blume

im Frühling erneut,

nur um später zu verwelken,

leise zu sterben,

wie das Leben einer Biene

am Horizont summend,

nie verstummend,

die Gegend erkundend?

Und bevor ich dich traf,

dachte ich:

Wenn ich es bloß wüsste,

dann denk ich, ich müsste

nicht jed Atemzug erzwingen,

würd gern die Zeit hier verbringen,

jeds Lachen lassen erklingen

mit all Leidenschaft singen.

So lebte ich verschwiegen,

war mit Leere gefüllt,

und jedes Mal, wenn ich dachte, ich habe den Sinn gefunden,

drehte ich mich um und er war verschwunden.

Und jedes Mal versuchte ich, die Schönheit in Worte zu fassen,

bis ich merkte, kein Wort der Welt wäre genug, um zu passen.

Doch als ich dich traf,

wurde mir klar:

Wenn am Ende nichts bleibt,

bleibt auch kein Leid

und vielleicht gehen wir eines Tages zu zweit,

und bekämpfen die Zeit,

vielleicht sind wir eines Tages mehr als nur Gedanken

und das haben wir dann der Freiheit zu verdanken.

Dann fand ich es wieder

das Mondgeflüster.

Ich hörte ihn

wie jede Nacht

am selben Fenster,

am selben Platz

Und oh, wie wunderbar er sprach,

er sang über die Sehnsucht und Hoffnung jedes Menschen

und so konnte ich mir denken,

wie schön es gewesen sein muss,

als die Lichtquellen das Dunkle zerbrachen,

ihren eigenen Weg formten.

Die Stimmen verschwanden,

da waren nur noch ich und meine Gedanken.

Ich schloss meine Augen

und alles verschwand,

sah die Sterne weinen,

wie der Mond sich die Augen reibt.

Tränen schwebten im All

in der feuchten Vollmondnacht,

Gedanken im Regenfall,

Gefühle, die kein anderer kennt,

und nur wenn Hoffnung bleibt,

merkst du,

du bist frei.

Text: S.

Bild: https://pixabay.com/de/images/search/schreibfeder/