Müll am Strand

Stell dir vor, du bist im Urlaub am Meer, vielleicht in Deutschland, vielleicht aber auch irgendwo anders in Europa oder möglicherweise sogar auf einem anderen Kontinent. Du hast ein großes Handtuch in einen Rucksack eingepackt, außerdem ein Buch, Badesachen und etwas Leckeres zu essen und bist damit auf dem Weg zu einem schönen Strand mit feinem, weißem Sand und türkisfarbenem Wasser. Schon aus der Ferne hörst du das sanfte Plätschern der Wellen, du freust dich schon auf das angenehm kühle Nass als Erfrischung an diesem heißen Sommertag. Als du endlich ankommst, breitest du dein großes Handtuch auf dem Boden aus und machst dich danach sofort auf den Weg zum Meer. Dabei bleibt dein Fuß an etwas Klebrigem hängen und du hörst, wie du selbst einen spitzen Schrei von dir gibst, da du denkst, es wäre eine glibberige Qualle. Als du deinen Blick senkst, fällt dir erleichtert auf, dass du falsch lagst. Doch was ist das? Eine dreckige Plastiktüte liegt vor dir. Du schiebst sie achtlos etwas aus dem Weg und setzt deinen Weg ins Wasser fort. Doch auch dort machst du eine unangenehme Begegnung mit Müll: Gerade als du einen Handstand auf dem Meeresboden versuchen willst, bleibt in deinen Haaren ein Deckel von einer Plastikflasche hängen. Angewidert ziehst du ihn mit Daumen und Zeigefinger heraus und wirfst ihn, soweit es geht, weg in die Wellen. Als du wieder aus dem Wasser gehst, triffst du erneut auf ein paar Plastikteile, beachtest sie aber nicht weiter. Angekommen auf deinem Handtuch breitest du dich darauf aus und schließt die Augen, während die Sonne angenehm deine Haut wärmt. Als du die Augen wieder aufmachst, merkst du, dass du dich auf die Seite gedreht hast und direkt vor deiner Nase ein alter, verwesender Kamm liegt. Langsam beginnst du, dich über den ganzen Müll am Strand aufzuregen. Kann man denn nicht irgendetwas dagegen machen?

Leider ist Müll im Meer und somit auch am Strand schon länger ein Problem. Und nicht immer ist dieser noch so ,,sauber“, wie der oben in der Geschichte. Immer häufiger sieht man auch Bilder wie diese:

Berge voller Müll, man kann kaum noch einen Fuß vor den anderen setzen, ohne in irgendeine Sache aus Plastik zu treten. Uns Menschen stört das natürlich gewaltig, doch auch andere Lebewesen sind davon betroffen: Die Möwen, deren Zuhause der Strand und die Dünen sind, Schildkröten, die im Meer schwimmen und sich auch in der Nähe von Stränden aufhalten und noch viele andere Tiere.

Doch wie kommt der ganze Müll überhaupt an den Strand? Viele Badegäste lassen ihren Abfall einfach achtlos am Strand liegen, doch viel kommt natürlich auch aus dem Meer. Dieses wiederum wird oft mit Müll verschmutzt, der mit Abwässern entsteht, die in Flüsse gelangen, die dann in die See münden. Manchmal wird auch Plastik in der Nähe von Gewässern mit dem Wind dorthin geweht. Wie man sieht, gibt es viele Wege, wie der Müll an den Strand gelangt. Da kommt natürlich die Frage auf, ob man ihn auch wieder irgendwie loswerden kann. Das ist leider keine einfache Sache, da schon viel zu viel Plastik in der Natur gelandet ist. Dieses verrottet nicht einfach nach einer Zeit, wie es zum Beispiel Papier tun würde, sondern es bleibt für Ewigkeiten erhalten. Eine Plastiktüte braucht durchschnittlich 20 Jahre, bis sie zerfällt, bei einer Getränkedose sind es schon 200 Jahre, eine Plastikflasche kommt auf 450 Jahre. Eine Angelschnur braucht erschreckende 600 Jahre, um vollständig verrottet zu sein. Selbst wenn man den Müll aus dem Meer ignorieren würde, würde es Ewigkeiten dauern, den ganzen schon vorhandenen Abfall am Strand komplett zu entfernen. Dazu kommt, dass nicht alle Menschen das ernsthafte Problem verstehen oder verstehen wollen, weshalb sie weiter ihren Müll am Strand und in Flussnähe liegen lassen würden. Es ist also ein Teufelskreis, in den wir hineingeraten sind, und aus dem wir jetzt nicht mehr so schnell herauskommen. Trotzdem kann jeder versuchen, im kleinen Kreis mitzuhelfen, sodass es im Großen und Ganzen Auswirkungen haben kann. Einige Beispiele, wie du das tun kannst, findest du in der folgenden Liste:

Lass keinen Müll am Strand und auch sonst in der Natur liegen, sondern entsorge ihn lieber in einem geeigneten Mülleimer. Achte aber darauf, dass dieser nicht komplett überfüllt ist, sodass Abfall daraus weggeweht werden könnte.

Wenn du das nächste Mal Urlaub am Meer machst, nimm dir doch mal eine Stunde, schnapp dir eine Tüte, und mach einen kleinen Spaziergang am Strand, bei dem du einige Abfälle einsammelst. Wenn du willst, kannst du auch Freunde und Familie fragen, ob sie mit machen, denn zusammen kann man nochmal mehr erreichen. Übrigens wirst du überrascht sein, denn nach einer Weile macht das Müllsammeln auch noch richtig Spaß!

Und du wirst überrascht sein, was sich alles am Strand finden lässt. Hier ein paar Fotos:

Wenn du dann etwas Müll gesammelt hast, kannst du den auch meistens in speziellen Behältern entsorgen, die sich oft in Strandnähe finden. Diese sehen zum Beispiel so aus:

Versuche doch mal, wenn du einkaufen gehst oder auch sonst im Alltag, einfach ein bisschen auf Plastik zu verzichten, denn wenn kein Müll entsteht, kann dieser auch nicht ins Meer gelangen.

Im Moment sieht es also schlecht aus für die Strände und auch für die Meere, aber wer weiß? Hoffentlich fangen die Menschen bald alle an zu begreifen, wie ernst die Lage ist, und dann können wir das Schlimmste vielleicht noch abwenden, wenn jeder mithilft. So könnten alle Strände dann möglicherweise wieder so aussehen:

Text: Argia

Bilder-Quelle: https://pixabay.com/de/photos/ozean-m%c3%bcll-strand-verschmutzung-4920792/, https://pixabay.com/de/photos/strand-meer-panorama-blaues-meer-1824855/ ,https://pixabay.com/de/photos/fangnetz-geisternetz-plastikm%c3%bcll-3289548/